Buchsbaumzünsler und Buchsbaumtriebsterben
Fabian Schwaiger
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Vorkommen und Aussehen
Der Buchsbaumzünsler ist ein Schmetterling aus Ostasien. Die Raupen verursachen Kahlfraß an Buchsbäumen. Ab 2009 wurde der Schmetterling auch in Österreich gefunden und die Raupe verursacht seitdem enorme Schäden an den Buchsbaumbeständen. Die Raupen sind bis zu fünf Zentimeter lang, gelbgrün bis dunkelgrün mit weißen Streifen und schwarzen Punkten. Der Kopf ist schwarz. Der Falter hat eine Spannweite von ca. 40 bis 45 Millimeter und ist fast durchgehend braun. In der Mitte am Rand beider Flügel ist ein weißer Fleck in der Form eines Halbmondes.

Lebensweise
Der Falter, welcher nicht auf Buchsbäumen sitzt, kann gut und schnell fliegen und kommt auch nachts ans Licht. Die Lebensdauer der Weibchen beträgt etwa acht Tage. Die bevorzugten Pflanzen zur Eiablage sind Buchsbäume. Pro Jahr können bis zu vier Generationen auftreten. Die Raupen der letzten Eiablage überwintern in Kokos in der Pflanze. Die Kokos sind dicht gesponnen und erschweren somit die Bekämpfung. Ab Mitte März bei einer Temperatur von etwa sieben Grad werden die Larven aktiv und beginnen an den Blättern zu fressen. Eine Raupe kann bis zu vierzig Blätter vertilgen.

Schadbild
Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen zunächst an den Blättern, später auch an der grünen Zweigrinde. Bei befallenen Pflanzen sind an den Blättern oft nurmehr die Blattrippen oder der Blattstiel sichtbar. In und auf der Pflanze ist ein Gespinst erkennbar, sowie hellgrüne Kotkrümel. Bei sehr starkem Befall kann die Pflanze absterben, jedoch sind Buchsbäume sehr robust und treiben meist wieder durch.

Bekämpfung
Eine regelmäßige Kontrolle der Buchsbäume ist unerlässlich. Auch Pheromonfallen können Aufschluss über den Befallsdruck geben. Ein erstes absammeln der sichtbaren raupen mindert den Befall, ist aber für eine gezielte Bekämpfung nicht ausreichend. Auch abspritzen sollte man den Buchs nicht, da längere Feuchtigkeit Pilzkrankheiten wie das Buchsbaumtriebsterben begünstigt. Das beste Mittel ist das im Baumarkt erhältliche Bakterium Xentari. Xentari ist ein rein biologisches Mittel, das nur aus Bakterien besteht. Nützlingsschonend und für den Menschen ungefährlich. Laut Hersteller angewandt und auf sowie in der Pflanze aufgesprüht, wirkt Xentari sobald die Raupen an den Blättern fressen. Das Frasgift aufgenommen, stoppt die Raupe in wenigen Stunden die Frastätigkeit und wird durch die Bakterien abgetötet. Da bis zu vier Generationen auftreten können, sollte man das ganze Jahr über die Buchsbäume kontrollieren.

Buchsbaumtriebsterben
Das Buchsbaumtriebsterben ist eine Pilzkrankheit. Erkennen kann man es am Anfang ab einzelnen braunen bis orangefarbenen Blättern. Die Flecken werden zum Rand hin dunkler und fließen zusammen. An den Stängel sieht man schwarze Streifen, an der Blattunterseite weiße Sporen. Mit der Zeit wirft der Buchsbaum seine Blätter ab.

Verlauf
Bereits fünf Stunden Blattfeuchtigkeit reichen für eine Infektion aus. Unter 5 Grad und über 33 Grad stellt der Pilz sein Wachstum ein. Seine Optimale Temperatur liegt bei 25 Grad. Die Pilzsporen, die auf die feuchten Blätter treffen, keimen bereits nach drei Stunden aus und wachsen in das Pflanzengewebe hinein. Wunden an der Pflanze sind dafür nicht nötig. Nach ein paar Tagen zeigen sich die ersten Symptome und der Buchs verliert Blätter. Die an der Blattunterseite haftenden Pilzsporen verbreiten sich durch Spritzwasser. Auf den abgefallenen Blättern sitzend, überdauert der Pilz bis zu vier Jahre im Boden.

Maßnahmen
Vorbeugung ist die beste Maßnahme. Es anfälligere Buchsbaumsorten und weniger anfälligere. Da der Pilz Feuchtigkeit benötigt ist es ratsam den Buchs nicht in Hecken zu setzen, sondern solitär an einen lichten und windoffenen Standort, damit die Pflanze schnell abtrocknen kann. Bewässert wird nur bodennah zu den Wurzeln. Geschnitten wird nur bei trockener Witterung. Nach Arbeiten an der befallenen Pflanze sind alle Werkzeuge zu desinfizieren. Bei Befall sind alle am Boden liegenden Blätter zu entfernen und im Restmüll zu entsorgen. Mit Pilzspritzmittel kann man die Ausbreitung ein wenig eindämmen. Ein zugelassenes Mittel, das den Pilz direkt bekämpft gibt es nicht. Man kann den Buchs zusätzlich stärken, indem man Ihn mit Organischem Dünger und Bodenaktivator versorgt. Durch eine Blattdüngungen werden die Nährstoffe noch schneller aufgenommen. Sind Pflanzen sehr stark befallen, empfiehlt es sich, diese zu entfernen und die oberste Bodenschicht auszutauschen.
Buchersatzpflanzen
Ähnliche Pflanzen wie der Buchs, die weder anfällig für den Buchsbaumzünsler noch für das Buchsbaumtriebsterben sind
Japanische Stechpalme *Green Hedge* Sorte ohne Dornen
Kirschlorbeer – Zwergform
Mahonie – Zwergform
Immergrüner Schneeball *davidii* - Zwergform
Zwergbambus – Rhizomsperre notwendig
Immergrüne Heckenkirsche *Maigrün*
Immergrüner Spindelstrauch *Green Rocket*

Fabian Schwaiger
Gartenfacharbeiter & Gründer von Grünfinger
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