Blog: Rosenschnitt
Fabian Schwaiger
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Rosenschnitt
Der Rosenschnitt ist die wichtigste Pflegemaßnahme für gesunde und schöne Rosen im ganzen Rosensommer und gehört zu den ersten Arbeiten nach der Winterpause. Immer wieder kommt die Frage auf wann denn der richtige Zeitpunkt ist, um die Rosen zurückzuschneiden. Ein guter Indikator ist die Natur selbst, nämlich mit der Forsythienblüte. Das Wichtigste beim Rosenschnitt ist der Mut zum Schnitt, denn Rosen blühen am besten am jungen und gesunden Holz und um zu vermeiden, dass die Rosen von unten verkahlen oder auch krank werden ist ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr wichtig. Braune, schwarze und abgestorbene Triebe sollten auf jeden Fall herausgeschnitten werden. Dafür kann man auch eine Astschere oder eine Säge brauchen, wenn die Triebe besonders dick sind. Altes Laub vom Vorjahr wird zum Großteil schon mit weggeschnitten und sollte an der restlichen Rose auch entfernt werden. Denn das alte Laub trägt immer noch Pilzsporen vom Winter und die setzen sich auf die neuen Rosenblätter. Nach dem Schnitt sollte das gesamte Laub aus dem Beet herausgenommen werden und dann mit Bodenaktivator und Dünger aufbereitet werden. Geschnitten wird zwischen den Augen. Ein Rosenauge erkennt man immer daran, wo vorher ein Blatttrieb gesessen hat. Der Schnittpunkt wird zwischen den Augen, leicht schräg angesetzt, um so das untere Auge zum Austrieb anzuregen. Wichtig dabei ist eine scharfe Rosenschere. Wenn die Basis einer Rose schon sehr verholzt ist, weil jahrelang nicht geschnitten wurde, kann man trotzdem in das alte Holz schneiden, um so einen Neuaustrieb anzuregen. Wenn Augen im Frühjahr bereits ausgetrieben sind, sollte man diese trotzdem unbedingt zurückschneiden.

Kletterrosen
Kletterrosen benötigen wie alle Rosen auch einen kräftigen Rückschnitt. Bei Kletterrosen werden die starken Hauptriebe gelassen und nur die Seitentriebe auf 2 bis 4 Augen zurückgeschnitten. Wichtig dabei ist, dass an der gesamten Rose von unten bis oben Schnitte platziert werden. Das bewirkt an allen Schnittpunkten, dass neue Verzweigungen entstehen und so die Rose von unten nach oben buschig wird. Lang gewachsene Triebe vom Vorjahr kann man entweder auf 2 bis 4 Augen zurückschneiden oder wenn die Möglichkeit besteht, biegt man den Ast und bindet Ihn neu an. Durch diese Biegung entsteht am Scheitelpunkt eine Spannung, durch welche die Augen an der Oberseite zum Austrieb angeregt werden. Bei Kletterrosen ist es oft einfacher, wenn beim Schnitt die Triebe vom Gerüst gelöst werden. Wie bei allen Rosen muss auch hier das gesamte Laub entfernt werden, was größtenteils schon mit dem Schnitt passiert.

Strauchrosen
Strauchrosen werden im Frühjahr um ca. ein drittel in der Höhe eingekürzt. Es ist wichtig in allen Ebenen zu schneiden, um die Rose buschig zu bekommen und um Verkahlung vorzubeugen. Triebe vom Vorjahr werden auf 3 bis 5 Augen heruntergeschnitten. Beim Schneiden sollte man eine Kuppelform vorgeben damit die Rose auch eine schöne Strauchform bekommt. Wenn Triebe überlagert sind und aneinander reiben sollte der ältere herausgeschnitten werden, da reibende Stellen eine Infektionsgefahr durch Pilze darstellen. Auch bei Strauchrosen gehört das ganze alte Laub entfernt.

Edel und Beetrosen
Edelrosen werden ca 80 bis 120 cm hoch und werden im Frühjahr auf 3 bis 5 Augen heruntergeschnitten. Das hört sich viel an ist aber notwendig, um Verkahlung vorzubeugen. Die Rosen haben im Sommer bei der Blüte wieder eine Höhe von ca 80 cm. Diese Rosen werden durch den Schnitt schon komplett entlaubt. Bei Beetrosen geht man genauso vor wie bei Edelrosen.

Stammrosen
Bei den Stämmen kommt es nicht auf die Höhe des Stammes an, sondern auf die Wuchsform der Krone. Und entsprechend der Wuchsform werden diese geschnitten. Die Mittleren Triebe werden länger gelassen als die seitlichen. Triebe des Vorjahres werden auf 2 bis 4 Augen zurückgeschnitten. Triebe die aneinander reiben oder sich verletzen sollten wegen Infektionsgefahr durch Pilze herausgeschnitten werden. Man schneidet auch hier in allen Ebenen der Rose, um überall Neuaustriebe und Verzweigungen zu erhalten. Bei den Stammkronen geht man jedes Jahr um zwei Augen nach Außen um die Krone wachsen zu lassen. Um einen Großteil des Laubes zu entfernen kann man den Stamm vorsichtig schütteln. Auch hier gilt es das ganze alte Laub zu entfernen.

Sommerschnitt
Generell ist es so, dass der Schnitt nach der ersten Blüte ganz wichtig ist, da die Rosen dann auch schneller wieder nachtreiben. Geschnitten wird zwischen zwei Blättern. Der Schnitt gilt für einmalblühende sowie für öfter blühende Rosen.
Bei Edelrosen schneidet man zwei bis drei Blatt unterhalb der Blüte. Edelrosen können sich auch verzweigen. Bei solchen Verzweigungen mit zwei oder drei Blütenköpfen schneidet man ein bis drei Blatt unterhalb der Verzweigung, um einen kräftigen Trieb stehen zu lassen.
Bei Strauchrosen stehen die Blüten meistens in Dolden. Auch hier empfiehlt es sich zwei bis drei Blatt unterhalb der Dolde zu schneiden. Man sollte beim Schnitt die Strauchform wieder vorgeben, deswegen kann es vorkommen, dass die Triebe in der Mitte, welche höher gewachsen sind, auch erst nach dem vierten oder fünften Blatt geschnitten werden.
Bei Stammrosen wird meisten ein Drittel vom Austrieb weggeschnitten. Auch hier zwei bis drei Blatt unterhalb der Verzweigung schneiden. Es ist wichtig von unten nach oben zu schneiden, um die Kronenform zu erhalten.

Fabian Schwaiger
Gartenfacharbeiter & Gründer von Grünfinger
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